Vielleicht ist es hier im Norden nicht unbedingt das erste Thema, dass am 11.11. Karnevalssitzungen stattfinden, aber auch für uns Nordlichter hat das ein Bedeutung. So wie der Rosenmontag und der Veilchendienstag der österlichen Bußzeit vorausgehen, so läutet der 11.11. ebenfalls eine Fastenzeit ein. Mit dem Fest des Heiligen Martin beginnt nämlich die vierzigtägige Vorbereitungszeit auf Weihnachten.
Es stellt sich die Frage wie gestalte ich diese Zeit?
Vielleicht kann von der Erzählung vom Heiligen Martin, der am Stadttor von Amiens dem Bettler den halben Mantel gibt, ein Impuls für uns ausgehen.
Martin gibt dem Bettler von seinem Mantel.
Wo wird in meinem Leben ein halber Mantel gebraucht? Wo ist jemand, der Zuwendung, Wärme, Hilfe braucht. Wo kann ich etwas Gutes tun, indem ich teile. Zeit, Geld, Kraft.
Martin teilt seinen Mantel. Es mag übersehen werden, dass nicht nur der Bettler eine Veränderung erfährt – er hat nun etwas, um sich zu wärmen – auch Martin macht eine Erfahrung. Die Erfahrung nämlich, dass der halbe Mantel reicht.
Womöglich kann es auch mir helfen einmal zu schauen, wo ein Weniger in Wahrheit ein Mehr ist. Wo ein bewusster Verzicht etwas freisetzt.
Ich wünsche uns für die Zeit vor Weihnachten Kreativität, die Erfahrung des Mantelteilens bzw. die Erfahrung des halben Mantels in das eigene Leben zu übersetzen.
Den heiligen Martin hat der halbe Mantel schlussendlich zu einer Begegnung mit Christus geführt. Nichts anderes will Weihnachten für uns sein.
Es grüßt sie herzlichPastor Ferdinand Moskopf
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