Am 29. 5. 2016 wurde in Herz Jesu, Halstenbek, eine gemeinsame Fronleichnams-Feier des gesamten pastoralen Raums stattfinden. Die Feier wird verbunden mit dem 60jährigen Jubiläum unserer Gemeinde und dem Patronatsfest, auf das in der Liturgie besonders eingegangen wird. Im Anschluss findet ein Gemeindefest statt.« So steht es im Protokoll der Sitzung des Ortsausschusses vom 12. 7. 2015, und in derselben Sitzung wurden bereits Arbeitskreise zur Vorbereitung gebildet. Dem Arbeitskreis Liturgie gelang eine bildhafte liturgische Verbindung von Fronleichnam und Herz Jesu, die seit dem Weihnachtspfarrbrief 2015 bis zum Fest selbst als Erkennungsmerkmal auf Plakaten, Flyern und in Pfarrbriefartikeln diente: Das Brot als leuchtende Hostie inmitten des gebrochenen Herzen Jesu. Im Großformat diente dieses wunderschöne Bild auch als Altarbild bei der Fronleichnamsfeier.
Am 29. Mai war es so weit. Etwa 250 Menschen – Jung und Alt – fanden sich zu dem festlichen Ereignis auf dem Freigelände der Herz-Jesu-Kirche zusammen. Schon lange stand fest: Feier mit einer kleinen Prozession im Freien – es sei denn, das Wetter sei gar zu schlecht. Das Festkomitee setzte auf gutes Wetter. Der Aufbau am Samstag erfolgte bei strahlendem Sonnenschein. Da Bänke und Stühle von St. Katharina nicht ausgereicht hätten, haben Wedel und Elmshorn ihre Bänke nach Halstenbek gebracht. Nur so war für jeden und jede eine Sitzgelegenheit vorhanden. Für den Sonntag war bis in den Abend hinein von der Wettervorhersage Trockenheit angesagt. Es kam anders: Pünktlich zum feierlichen Hochamt begann es zu regnen. Und so hätte man als Überschrift auch wählen können: »Weihrauch unterm Regenschirm!« In ökumenischer Verbundenheit feierte Pastor Dierks von der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Halstenbek mit uns zusammen mit.
[Auch ohne Regenschirm hielten viele Menschen im Regen aus.]
In seiner Predigt verglich Pfarrer Langer Jesu Einladung zur Eucharistie¬feier der versammelten Gemeinde mit der Einladung, sich im entstehenden pastoralen Raum durch gemeinsames Tun und Feiern näher zu kommen. Und: Das Jubiläum 60 Jahre Herz-Jesu-Kirche Halstenbek – im menschlichen Leben eine Zeitmarke, bei der manche schon an den Vorruhestand denken – ist Herausforderung und Chance, in der lokalen Kirchenentwicklung Veränderungen zu gestalten und Neues zu wagen. Unmittelbar im Anschluss an das Hochamt dann die Prozession, eine Art »Sitzprozession«. Die Altäre befanden sich inmitten der Menschen um einen freien Platz gruppiert. So konnten die Menschen von ihren Bänken oder Stühlen aus das Geschehen verfolgen. Der Liturgieausschuss hatte für jede Station der Prozession einen Impuls vorbereitet: »Noch eine Stunde«, »Entzaubert«, »Gebrochen« und »Grenzenlose Liebe«.
Bereits bei Ankunft war zu erkennen: Nach dem Hochamt kommt was nach! Und als dann Pfarrer Langer nach den Vermeldungen eine Suppe ankündigte, gab es (nicht nur wegen des Regens!) kein Halten mehr. Das Gemeindehaus wurde geradezu gestürmt. Ein grandioses Salatbuffet, ein ebenso beeindruckendes Kuchenbuffet, und eine vorzügliche Suppe. Und wo zuvor noch der Hauptaltar sich befunden hatte, da qualmte plötzlich ein Grill – ein logistisches Meisterstück. Weder fehlte ein Getränkezelt noch ein Zelt für die Musik. Geklönt, gegessen und getrunken wurde drinnen im überfüllten Gemeindehaus und draußen in den Zelten. Im ehemaligen Pfarrgarten hatten die Pfadfinder Stockbrotbacken und Spiele für die Kinder vorbereitet. Über unser Patenschaftsprojekt in Brasilien informierte der Verein zur Förderung der Straßenkinder von Maceió an einem Infostand.
[Fundraising für die Orgel von Herz Jesu einmal ganz anders.]
Die AG Fördern warb um Spenden für die neue Orgel von Herz Jesu und bot hierzu Orgelpfeifen an, die sich vor einiger Zeit in einem Kellerraum unter der Kirche gefunden hatten. Der Erfolg kann sich sehen lassen: 568 € kamen zusammen! Und mit der Suppe hatte es auch eine besondere Bewandtnis: Nouri Hawae, die die Suppe austeilte, wird im Sommer als Jesuit Volunteer nach Nord-Peru ausreisen und dort ein Jahr lang Freiwilligendienst in einem Kinderprojekt leisten. Sie hat zur Aufgabe, einen Spenderkreis aufzubauen – an diesem besonderen Festtag der erste Schritt dazu! (Weitere Informationen siehe S. 16 in diesem Pfarrbrief.)
Alles war vorbereitet, um das Altarbild zu einem Triptychon zu erweitern – gedacht als Wandschmuck im Gemeindehaus. Die Seitenteile sollten von allen Gästen als Collagen gestaltet werden. Das verhinderte aber der Regen – leider. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Eine sehr erfreuliche Beobachtung: viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von anderen Gemeinden hatten den Weg nach Halstenbek gefunden. Rasch bildeten sich Gruppen von Menschen aus den verschiedenen Standorten des pastoralen Raums. Man kam ins Gespräch, man tauschte sich aus, und so manche Bekanntschaft von einer Gemeindereise her wurde aufgefrischt. Und die »von außerhalb« packten wie selbstverständlich zu, als es galt, wegen des Regens umzuräumen.
Wie ist ein solches Ereignis zu wuppen? Nur, wenn zahlreiche Menschen zupacken – bei der Planung und der Vorbereitung, bei der Werbung, beim Aufbau und beim Abbau, dann aber vor allem in der Küche, am Grill, am Getränkestand, bei der Kuchenausgabe, an den Infoständen, beim Einkauf. Fahrerdienste kamen hinzu (Shuttlebus). Und nicht zu vergessen: Wie viele Kuchen und Salate wurden diesmal in den heimischen Küchen vorbereitet und dann gespendet! Ein von Herzen kommendes Danke an alle, die mit geplant und mitgeholfen haben! An alle, die gespendet haben! Vor allem aber ein Danke an alle, die nach Herz Jesu gekommen sind und mit uns gefeiert haben.
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