Liebe Schwestern und Brüder,
was führt Menschen aus verschiedenen Kulturen besser zusammen als Essen und Trinken, und das mit Speisen und Getränken aus den jeweiligen Heimatländern? Genau das geschieht beim beliebten Quickborner Ausländerfest, das jährlich jeweils am 4. Samstag im Monat September unzählige Gäste anzieht.
Wir Menschen sind nun mal verschieden. Wir sind nicht gleich alt, nicht gleich stark, haben nicht das gleiche Geschlecht, besitzen nicht gleiche Interessen und haben nicht dieselbe Hautfarbe. Das Leben wäre ganz schön farblos und langweilig, wenn es anders wäre.
„In der Kirche gibt es keine Ausländer!“, sagte mal jemand. Will heißen: Wo auch immer wir geboren sind und wo auch immer wir herkommen, wir gehören zu einer großen göttlichen Familie. „Wir sind nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“, schreibt der Apostel Paulus. (Eph 2,19). Unter diesen Vorzeichen wird das Wort ‚Ausländer‘ in Quickborn ausschließlich mit positiven Inhalten versehen.
Papst Franziskus sagte einmal: „Christen darf es nicht egal sein, wie es Menschen anderer Hautfarbe und anderer Sprache geht. Gerade das Eintreten für die Würde und das Lebensrecht von Auswärtigen ist ein unabdingbares Zeichen für die Kraft christlichen Glaubens in unserer Zeit.“
Durch Quickborn weht ein Hauch von Weltkirche, wenn unsere Kirchengemeinde das von Gott geschenkte vielfältige Leben feiert. Dazu gehört der Genuss der daheim in vielen Küchen so liebevoll zubereiteten kulinarischen Spezialitäten selbstverständlich dazu.
„Adveniat regnum tuum“ – „Dein Reich komme“, so betet jeder in seiner Muttersprache das „Vater unser“. Dieses göttliche Reich kommt. Kommen möge es auch ein Stück durch uns.
Pfarrer Wolfgang Guttmann