Anderen zu helfen ist ein Privileg

30 Jahre im Caritas-Dienst

Liebe Gemeinde St. Marien Quickborn,

im August 1995 habe ich meinen Dienst beim Caritasverband für Schleswig-Holstein angetreten und durfte nun mein 30-jähriges Dienstjubiläum feiern – eine schöne und bewegende Erfahrung. Zuvor …

… hatte ich mein Studium der Sozialen Arbeit abgeschlossen und kam aus einem Kriegsgebiet. Meine Fluchtgeschichte, mein Glaube und die Migration meiner Eltern nach Deutschland in den 70er-Jahren waren Gründe dafür, dass ich die Migrationsberatung als Schwerpunkt meiner Arbeit gewählt habe.

Als ich nach Quickborn kam, war ich fremd und kannte keinen einzigen Menschen. Meine Hoffnung, hier ein Zuhause zu finden, lag in unserer Kirchengemeinde in Quickborn, wo sich auch mein Arbeitsplatz bei der Caritas befand.

Der Anfang war schwierig, aber viele Gemeindemitglieder waren sehr freundlich und unterstützend. Es ist so eine Sache mit dem Fremdsein: Jedes freundliche Wort, ein Lächeln, ein „Hallo“ ist wie Balsam für die Seele. Denn es bedeutet: Es ist in Ordnung, dass du da bist – oder noch besser – ich freue mich, dass du da bist.

Wie wir den Menschen begegnen, die fremd sind oder unsere Hilfe brauchen, sagt viel über uns selbst und unsere Gesellschaft aus.

Heute möchte ich der Gemeinde DANKE sagen:
Danke, dass ich aufgenommen wurde,
dass viele den Caritas-Migrationsdienst unterstützen
und dass fremden Menschen ein Lächeln oder ein freundliches Wort geschenkt wird.

Unsere Gemeinde ist für mich wie ein Leuchtturm, der so vielen Menschen mit Offenheit, Freundlichkeit und Nächstenliebe begegnet.

Ich bin zutiefst dankbar, Teil dieser Gemeinde zu sein.

Ihre
Anđa Ždravac-Vojnović

Anm. d. Red.: Lesen Sie dazu auch ein Interview durch Quickborn1.