Am Aschermittwoch endet die sorglose Zeit des Karnevals und die Fastenzeit beginnt. Und dieser Mittwoch ist ein besonderer Tag, an dem die Gläubigen mit einem Aschenkreuz auf die Stirn bezeichnet werden.
Es ist ein sehr eindrückliches Zeichen, das frustrieren kann, wenn wir so damit konfrontiert werden, dass wir selbst aus Staub sind, zum Staub zurückkehren werden. Die Worte, die wir auch bei jeder Beerdigung hören…
Doch die Bezeichnung mit der Asche soll ein Segen sein, ein Segen, der uns Kraft geben soll, unseren Blick zu öffnen für das, was wesentlich in meinem Leben ist: in dieser kurzen oder langen Lebenszeit, die wir hier auf Erden haben.
Was ist also das Wesentliche in meinem Leben? Welche Werte gibt es, für die ich lebe und auch gelebt habe? Bei einer Installation von Dorothe Driessen in unserer Kirche wurden diese Fragen an ihre Kommunionkinder mit ihren Eltern und der gesamten St. Marien Gemeinde gestellt: was würdet ihr euch in eurem Leben wünschen, was man nicht käuflich erwerben kann, ja sogar unbezahlbar ist? Was also so wertvoll ist, dass ich es wie einen Schatz in meinem Leben hüte! Und selbst in der jetzt kommenden Fastenzeit nicht darauf verzichten möchte!
Sinnvoller Weise wurden die Antworten von den Kindern und Erwachsenen auf leere Teller geschrieben und für jeden lesbar auf einer langen Tafel „serviert“. Von diesem Angebot wurde reichlich Gebrauch gemacht. Lesen Sie von weiteren Aktionen dieses Ereignis reichen Tages in diesem Gemeindebrief.
Aber der Blick am Aschermittwoch soll sich nicht allein auf die irdische Begrenzung unseres Lebens richten, sondern auch ausweiten auf die Ewigkeit, die für uns Christen ebenfalls unbezahlbare Werte besitzt. Denn wir glauben, dass all das, was wir hier auf Erden tun, auch darüber hinaus reicht, eine Bedeutung hat für das Reich Gottes, das wir aber durch unser Tun schon hier auf Erden Wirklichkeit werden lassen.
Die dann beginnende Fastenzeit fordert uns heraus über diese Themen nachzudenken, ist also ein Innehalten in unserem hektischen Leben für eine Rückbesinnung auf die wirklich wichtigen Themen des eigenen christlichen Daseins. Gefördert werden können solche Selbstmeditationen natürlich durch den Verzicht auf dauernd verfügbaren Genuss von einigen Lebensmitteln und Getränken (Fasten) für diese Zeit.
Für dieses Innehalten in der Fastenzeit haben wir wieder Fastenbriefe vorbereitet, die mit Meditationen eine kleine Auszeit für alle Leser sein können. In unserer Kirche werden diese Fastenimpulse am Aschermittwoch und bei den Sonntagsgottesdiensten der Fastenzeit vorgestellt und zur Mitnahme ausgelegt.
Natürlich können wir für Menschen, die nicht zum Gottesdienst kommen können, diese Fastenbriefe individuell versenden, wozu Sie bitte Ihre Adresse im Pfarrbüro dafür bekannt geben müssten. Wir freuen uns sehr, wenn Sie dabei mitmachen und wünschen Ihnen allen eine gesegnete Fastenzeit.
Dr. Christoph Balbach
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