Liebe Leser,
Nachösterlich spielen die Apostel Petrus und Johannes zentrale Rollen. Als Augenzeugen der Auferstehung sind sie entzündet von der frohen Osterbotschaft und bewirken mit göttlicher Sendung und Kraft viel Gutes und heilen in Jesu Auftrag zahlreiche Menschen. Noch ist nicht die Rede von einer neuen Glaubensgemeinschaft, aber die Zahl derer, die an Christus und seine Auferstehung glauben und die sich nun Christen nennen, wächst.
Wie geht es uns heute mit dieser Osterbotschaft? Auch wir sind keine Augenzeugen und können uns nur daran orientieren, was uns durch die Tradition übermittelt wird. War es damals und ist es für uns heute, die wir in einer Welt, die fast alles erklären kann, überhaupt möglich, die Nachricht von der leiblichen Auferstehung eines Menschen anzunehmen? Realistisch betrachtet wohl kaum! Man kommt dabei entweder sehr schnell in einen Bereich, der die Auferstehung mit medizinischen, kriminalistischen oder historischen wissenschaftlichen Antworten erklärt, oder ist schnell bei allzu pauschal-frommen Aussagen vom Stil: „Daran muss man halt glauben“!
Ich denke, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gedacht ist die „Beweisführung“ in jedem Falle nicht hilfreich. Lenkt sie doch von der eigentlichen Bedeutsamkeit der Osterbotschaft ab. Letztlich geht es ja um die Aufhebung der Trennung (Sünde) des Menschen von Gott. Gott selbst hebt diese Trennung auf. Das „Wie“ ist dabei eigentlich nebensächlich. Er hätte vielleicht auch ein anderes, deutliches Zeichen der Aufhebung der Trennung setzen können. Aber er setzt gegen das am brutalsten Trennende den Tod, sein stärkstes Mittel ein. Seine barmherzige Liebe in Gestalt seines eigenen Sohns! Und diese Liebe kann und muss nicht be- oder nachgewiesen werden. Sie ist einfach da und sie ist spürbar und ganz real und will sich im guten Handeln weiterschenken. So kommen auch Petrus und Johannes nicht umhin zu handeln. Diese göttliche Liebe durchglüht sie so sehr, dass sie so wirken können, wie sie es tun.
In einem neuerem, geistlichen Lied singen wir: „Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt, da bleibt nichts, was uns trennt“
Liebe Leser, ich wünsche Ihnen und mir, dass wir österliche Menschen werden und bleiben, um dann so handeln zu können, wie Petrus und Johannes es taten.
Ihr Thomas Kleibrink
Diakon
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