Heilige drei Könige

Es soll der Heilige Franziskus gewesen sein, der die Tradition der Weihnachtskrippen begründet hat. Als Prediger ging es ihm darum, auch den Menschen, die nicht lesen konnten, das Weihnachtsgeschehen bildlich vor Augen zu stellen. Heute findet sich diese Art der Darstellung in vielen Häusern, teilweise auch dort, wo das Christentum sonst keine Rolle spielt.

Ein Weihnachtskrippenbrauch ist es, die Figuren der Heiligen drei Könige erst später aufzubauen. Das hat mit den weihnachtlichen Festen zu tun. Während am Heiligabend die Hirten im Mittelpunkt stehen, wurde das Evangelium mit dem Bericht vom Besuch der Sterndeuter erst am 6. Januar gelesen. An diesem Tag feiert man das Fest “Erscheinung des Herrn”. Griechisch heißt es “Epiphanie”. Dieses Fest ist historisch älter als das Weihnachtsfest. Es erinnert an das erste Erscheinen Jesu in der Öffentlichkeit. Man verband damit drei biblische Ereignisse: Die Geburt in Betlehem, die Taufe im Jordan und das erste öffentliche Zeichen Jesu bei der Hochzeit zu Kana.

Am 6. Januar ist also die Krippe “vollständig”. Die Figuren erzählen auf ihre Weise von den Dingen, die damals in Betlehem geschehen sind. Im 15. Jahrhundert entwickelte sich daraus eine weitere Tradition. Die Krippe wurde nicht nur als Schaubild aufgestellt, sondern das Weihnachtsgeschehen wurde von lebenden Personen nachgespielt. Diese Tradition ist bis heute geblieben. Es gibt die Krippenspiele am Heiligabend und es gibt die Sternsinger.

Wenn Sie also die Sternsinger bei sich zu Hause empfangen, kommen lebende Krippenfiguren zu ihnen. Von den Sterndeutern heißt es im Evangelium, dass sie nach dem Besuch beim Jesuskind in ihre Heimat zurückkehrten. Sie werden damit zu Boten des Weihnachtsfestes, die erzählen, was sie in Betlehem gesehen haben. Sie kommen in ihre Heimat zurück, das heißt, in unseren Alltag und in unsere Häuser. Der Segen der Weihnacht verteilt sich in unsere Städte und Dörfer.

 

(Pfarrer Dr. Georg Bergner)