Die Via Dolorosa ist noch heute eine belebte Straße in Jerusalem. Sie markiert die Wegstrecke vom Amtssitz des römischen Statthalters hin zur Hinrichtungsstätte Golgotha. 14 markierte Stellen, die in engster Beziehung stehen mit dem Leidensweg Jesu, erstrecken sich über diese Straße. Nicht nur am Karfreitag gehen viele fromme Christen diesen Leidensweg Jesu Christi nach.
Jerusalem zählt, wenn die politischen Verhältnisse es zulassen, zu den meistbesuchten Pilgerorten überhaupt. Aber nicht alle auf der Welt können eine Wallfahrt ins Heilige Land unternehmen. So kamen Christen bereits im Mittelalter auf die Idee, auch in anderen Ländern Kreuzwegstationen nachzubilden. Im Innern vieler Kirchen wurden Bilder angebracht, die die Stationen des Leidensweges Jesu darstellten. So erwuchs geistlich jene Kreuzwegandacht, die noch heute vorzugsweise in der Fasten- und Passionszeit gehalten wird.
Seit Jahren wird in Quickborn im Geist der Ökumene eine besondere Betrachtung des Kreuzweges gepflegt. Evangelische und Katholische Christen gehen auf die Straße und halten an besonderen Brennpunkten inne. Dazu können eine Bahnstation, eine Schule, eine Seniorenwohnanlage oder auch eine Flüchtlingsunterkunft gehören. An diesen beispielhaft genannten Orten tragen Menschen auf ihre Art und Weise ihr Kreuz des Lebens. Dabei denken wir im Gebet an ihre Kümmernisse und Sorgen. Ihr Schmerz darf so auch zu unserem werden. Wir werden an die Worte der Heiligen Schrift erinnert: „Einer trage des anderen Last, so erfüllt ihr Christi Gesetz“ (Galaterbrief 6,2).
Der nächste Ökumenische Kreuzweg durch die Stadt Quickborn findet statt am Fr., 18. März. Er beginnt um 18.30 Uhr in der Kath. Kirche und endet gegen 20.00 Uhr in der Ev. Kirche. An Brennpunkten der Stadt halten die Teilnehmer inne. Fühlen Sie sich ebenfalls eingeladen und kommen Sie dazu. Bei allen Betrachtungen leuchtet das neue Leben auf, welches Jesus uns durch seine Auferstehung schenken will. Durch allen Schmerz hindurch eröffnet uns Christus das neue Leben der Erlösung.
Via Dolorosa – diesen Schmerzensweg gehen wir im Mitleiden mit dem Erlöser. Zugleich wollen wir, so wie Simon von Cyrene bzw. die hl. Veronika, mit unseren Möglichkeiten des Beistands das belastende und schmerzvolle Kreuz anderer mittragen helfen.
Pfarrer Wolfgang Guttmann