An diesem Wochenende, am 13. Juni, begeht die Kirche den Gedenktag des Heiligen Antonius von Padua. Vielen ist dieser Heilige ein Begriff im Zusammenhang mit dem Auffinden verlorener Gegenstände, bekannt ist allen das Sammeln von Spenden für die Armen unter dem Stichwort “Antoniusbrot”.
Papst Benedikt XVI. hat im Rahmen einer Generalaudienz am 10. Februar 2010 den Heiligen Antonius betrachtet und eine kleine Gebetsschule des heiligen Antonius vorgestellt:
“In diesen Predigten spricht der hl. Antonius vom Gebet als einer Liebesbeziehung, die den Menschen dazu bringt, vertraut mit dem Herrn zu reden, und die auf diese Weise eine unaussprechliche Freude hervorbringt, welche die im Gebet verharrende Seele voller Milde umfängt. Antonius ruft uns in Erinnerung, daß das Gebet einer Atmosphäre der Stille bedarf, mit der nicht nur der Abstand vom äußerlichen Lärm gemeint ist, sondern eine innere Erfahrung, die darauf abzielt, die von den Sorgen der Seele hervorgerufenen Zerstreuungen zu überwinden, indem sie in der Seele Stille schafft. Nach der Lehre dieses berühmten franziskanischen Kirchenlehrers ist das Gebet in vier unverzichtbare Haltungen gegliedert, die im Latein des Antonius als obsecratio, oratio, postulatio und gratiarum actio bestimmt werden. Wir könnten sie so übersetzen: sein Herz vertrauensvoll Gott öffnen; der erste Schritt des Gebets besteht also darin, daß man nicht einfach ein Wort aufnimmt, sondern sein Herz auf die Gegenwart Gottes hin öffnet; sodann soll man liebevoll mit ihm ins Gespräch treten und ihn dabei als unter uns gegenwärtig erkennen; des weiteren sollen wir ihm – was ganz selbstverständlich ist – unsere Nöte vorbringen; und schließlich sollen wir ihn loben und ihm danken.”
Der vollständige Text von Papst Benedikt ist abrufbar unter:
<a href=”http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/audiences/2010/documents/hf_ben-xvi_aud_20100210.html” target=”_blank”>http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/audiences/2010/documents/hf_ben-xvi_aud_20100210.html</a>
Möge unser Gebet uns im Sinne des dänischen Theologen und Schriftstellers Søren Kierkegaard so verändern („Das Gebet ändert nicht Gott, aber es verändert den Betenden.“), dass wir an ein weiteres Wort des Heiligen Antonius erinnert werden:
“Unsere Sprache ist eindringlich, wenn unser Tun redet. Ich beschwöre euch daher: laßt doch euren Mund verstummen und eure Taten reden.”
Unseren Worten Taten folgen lassen, davon wissen wir auch heute ein Lied zu singen:
“Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Gib uns den Mut, voll Glauben, Herr, heute und morgen zu handeln.” (Gotteslob Nr. 446).
Björn Mönkehaus