Erzbischof

Herzlich Willkommen, lieber Herr Erzbischof Dr. Stefan Heße!

Am Sonntag, 15. März 2015, 09.30 Uhr, feiert der neue Erzbischof mit unserer Quickborner Pfarrgemeinde seine erste hl. Messe in seinem und unserem Erzbistum. Papst Franziskus hat den gebürtigen Kölner zum neuen Erzbischof von Hamburg ernannt. Nach seiner Weihe und Einführung im Hamburger Mariendom führt es Erzbischof Stefan gleich an den Stadtrand Hamburgs. Wir freuen uns sehr über sein Kommen.

Als Geistliches Wort steht hier ein Auszug aus dem Hirtenwort, das Erzbischof Stefan an die Gläubigen seines Bistums richtet. Der neu ernannte Hirte weiß, dass es das jüngste und zugleich flächenmäßig größte aller deutschen Bistümer ist. Schließlich beschäftigt sich Erzbischof Stefan mit dem bildhaften Wort der Brücke:

Liebe Schwestern und Brüder im Erzbistum Hamburg,
Brücken sind in unserem Erzbistum allgegenwärtig. Von Hamburg sagt man, dass es mehr Brücken habe als Venedig. Beeindruckend ist die große Querung des Nord-Ostseekanals in Rendsburg. Und über die Brücke, die das Schweriner Schloss mit der Stadt verbindet, werde ich schon morgen gehen. Bei einer Brücke geht es darum, dass die beiden Ufer, die voneinander getrennt sind, über-brückt und damit verbunden werden, so dass man von der einen auf die andere Seite kommen kann. Darin sehe ich eine zentrale Dimension für mich als Ihr neuer Bischof, aber auch für unsere Diözese. Vom Papst und damit auch von jedem katholischen Bischof sagen wir theologisch, dass er ein Pontifex sein soll, also ein Brückenbauer. Als Christen können wir uns dieser großen Aufgabe widmen, weil wir an einen Gott glauben, der immer wieder solche Brücken in die Welt und zu uns Menschen gebaut hat. Das ganze Alte Testament ist davon voll und Jesus Christus ist die menschgewordene Brücke, die die Kommunikation und Verbindung zwischen Gott und Mensch in Person ist. Er schafft die Verbindung zwischen Ewigkeit und Zeit, zwischen Gott und Mensch, zwischen Jenseits und Diesseits. Wir brauchen eigentlich nur noch über diese Brücke, die Jesus Christus ist, hinüberzugehen.

Ich will versuchen, als neuer Bischof von Hamburg über Brücken im übertragenen Sinne zu gehen, um die Menschen zu erreichen und ihnen etwas von der großen Hoffnung und dem Glauben weiterzugeben, die mein Leben ausmachen. Die vielen Brücken in unserem Erzbistum mögen mich daran erinnern, nie auf einer Seite stehenzubleiben, sondern rüberzugehen, zu den Jungen und Alten, zu den Gesunden und Kranken, zu denen auf der Sonnen-, aber auch besonders zu denen auf der Schattenseite des Lebens; Brücken zu schlagen zu den Gläubigen anderer Konfessionen und Religionen, zur Politik und den Regierungen, zur Geschäftswelt und Verwaltung, einfach zu allem und jedem, wo sich das Leben abspielt. Auch in unseren Gemeinden werden wir immer wieder über Brücken gehen müssen, hinaus zu den Menschen, mit denen wir vor Ort zusammenleben, die aber nicht unseren Glauben teilen. Wir werden über Brücken gehen hinein in die Zukunft und dabei noch manches unbekannte Ufer aufsuchen. Tagtäglich sollten wir über die Brücke zu Gott gehen, die Jesus Christus in Person ist.

Liebe Schwestern und Brüder! Im jüngsten, flächenmäßig größten und brückenreichsten Bistum will ich nun voller Freude und Hoffnung meinen Dienst als Ihr neuer Bischof vertrauensvoll beginnen. Ich tue das, indem ich Sie alle unter den Segen Gottes stelle, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Ihr neuer
Erzbischof +Stefan