Es ist ADVENT

Es ist Advent.

Mit dem Advent hat ein neues Kirchenjahr begonnen; dieses steht im Zeichen des Evangelisten Markus und folgt der Leseordnung B. Das Markus-Evangelium gilt als das älteste der vier Evangelien. Wenn ich an Advent denke, kommen mir in den Sinn: Weihnachtsmärkte, Glühweinduft, Advents- und Weihnachtskonzerte, Adventskaffee bei Freunden – kurzum: eine gemütliche Zeit. In diesem Jahr wird vieles anders sein – im Alltag und in der Kirche; das Corona-Virus hat uns nach wie vor fest im Griff, so dass viele der gewohnten Treffen und Veranstaltungen nicht oder nicht in gewohnter Weise stattfinden können

Es ist Advent.

Aber vielleicht lässt sich ja trotz aller Frustration, die diese Einschränkungen auslösen, dieser Situation etwas Gutes abgewinnen: diese Zeit der unfreiwilligen Entschleunigung könnte die ein oder andere Gelegenheit geben, im wahrsten Sinne des Wortes „zu sich zu kommen“ – abseits des sonst üblichen und auch oft beklagten Trubels der Zeit vor Weihnachten.

Einen Link zu einem adventlichen Lied finden Sie hier:

Es ist Advent.

Advent ist die Zeit des Wartens auf die Ankunft des Erlösers, Jesus Christus. In den biblischen Texten wird die Zeit der Ankunft mit der Endzeit in Verbindung gebracht:

„Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.“ (vgl. Mk 13, 24,25)

Und genau in diese dunkle Zeit tritt der Erlöser ein:

„Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.“ (vgl. Mk 13, 26,27)

Nun wird das, was wir jetzt gerade mit dem Corona-Virus erleben, sicher nicht „das Ende der Welt“ sein. Aber dennoch können wir hoffen, dass auch uns in unserer Zeit Erlösung zugesagt ist: „Richtet euch auf und erhebt euer Haupt; denn eure Erlösung ist nahe.“ (vgl. Lk 21,25)

Es ist Advent.

Die liturgische Farbe des Advents ist violett; die Adventszeit ist eine Fasten- und Bußzeit als Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Mitten im Advent, am dritten Adventssonntag, am Sonntag „Gaudete“ (Freut euch, der Herr ist nahe!) wechselt die liturgische Farbe zu rosa. Das Weiß von Weihnachten strahlt uns entgegen und hellt das dunkle Violett auf.

Dann ist Weihnachten.

Weihnachten, das Hochfest der Geburt des Herrn, feiert die Kirche am 25. Dezember. Und auch in dieser Zeit erleben wir im kirchlichen Geschehen große Gegensätze. Dem Tag der Freude, Weihnachten, folgt das Fest des Heiligen Stephanus, dem ersten Märtyrer der Kirche. Das strahlende Weiß wandelt sich in das liturgische Rot.

Die Weihnachtszeit setzt sich dann bis zum Sonntag nach dem 6. Januar fort. Folgende Feste fallen in diese Zeit:

  • 25. Dezember: Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn
  • 26. Dezember: Fest des Hl. Stephanus, erster Märtyrer der Kirche
  • 27. Dezember: Fest der Heiligen Familie
  • 1. Januar: Hochfest der Gottesmutter Maria
  • 3. Januar: 2. Sonntag nach Weihnachten
  • 6. Januar: Hochfest der Erscheinung des Herrn
  • 10. Januar: Taufe des Herrn – mit diesem Sonntag endet der Weihnachtsfestkreis und es folgen die Sonntage im Jahreskreis

Ich wünsche Ihnen, dass diese Advents- und Weihnachtszeit – trotz aller Umstände – eine gute und frohmachende Zeit wird, eine Zeit mit vielen Momenten, in denen wir unsere Häupter aufrichten können, eine Zeit, die erfüllt und erfüllend ist und geprägt von Hoffnung und Zuversicht auf die Ankunft und Geburt des Erlösers.

(Björn Mönkehaus)