MISEREOR-Sonntag: Ich bin, weil du bist

Liebe Schwestern und Brüder,

“Ich bin, weil du bist”,  so lautet das diesjährige Motto des Werkes MISEREOR. Entnommen ist dieser Gedanke, der sich sowohl auf ein persönliches Gegenüber als auch auf den Gott der Schöpfung und der Erlösung bezieht, aus einer afrikanischen Lebensphilosophie. Jeder Mensch ist Teil eines Netzes von Beziehungen. Er hat in Beziehung zu treten, damit das Leben erhalten bleibt.

Anlässlich des MISEREOR-Sonntages gebe ich Ihnen eine Betrachtung von Andreas Paul wieder. Diese wurde in einen Fastengottesdienst eingebracht und vermittelt ein Empfinden dafür, was dieses “Ich bin, weil du bist” bedeuten kann:

Ich bin – weil du bist
Ich
Mit meinen Charismen
Meinen Fähigkeiten
Meinen Stärken
Meinen Schwächen

Du
Mit deiner Geistkraft
deiner Stärke
deinem Lebensatem
deiner Barmherzigkeit.

Ich
Im Leben
Manchmal aufrecht
Manchmal gebeugt
Manchmal voller Energie
Manchmal resigniert
Manchmal echt und ehrlich
Manchmal feige und schuldbeladen

Du
Das Leben
Die Auferstehung
Der Gekreuzigte
Der Sinn
Der Halt
Die Wahrheit
Der Neubeginn

Ich bin – weil du bist
Aus dir lebe ich
Von dir gewollt und gerufen
Mit dir beginnt alles
Mit dir endet alles
Mit dir will ich mich neu ausrichten
in diesen vierzig Tagen
Dem Leben Raum geben
Mich dem Dunkel stellen
Mit dir auf-er-stehen zu einem neuen Leben

Diesen Weg gehe ich in Vertrauen, denn:
Ich bin  weil du bist.

(Pfarrer Wolfgang Guttmann)