Liebe Schwestern und Brüder,
sehr geehrte Damen und Herren,
keiner von uns hätte sich noch vorgestern, am Freitag, vorstellen können, dass uns die Trauer an diesem Volkstrauertag so unmittelbar und so direkt trifft. In diesen Tagen trauern wir mit der Bevölkerung Frankreichs und mit den vielen Opfern von Paris. Die Opfer sind restlos unschuldig. Sie wurden rein zufällig Opfer, weil sie sich gerade dort aufhielten, wo der barbarische Terror zuschlug. Wir alle gehen davon aus, dass in jedem Menschen wenigstens ein Hauch von Erbarmen vorhanden ist. Aber diese Anschläge von Freitagabend lassen menschliche Abgründe auftun, die absolut jenseits liegen unserer Vorstellungen.
Dass ein solcher Akt des Vernichtungswillens ausdrücklich im Namen einer Religion durchgeführt wird, lässt uns erschrecken. Heute vor vier Wochen wurde, wie Sie wissen, in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Navid Kermani verliehen. Dieser im Iran geborene und heute in Köln wohnende Moslem, angesehener Wissenschaftler der Orientalistik und zugleich Vermittler zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen sagte in seiner Ansprache: „Wer wie diese Terroristen im Namen des Islam auftritt, der hasst Menschen. Er hasst aber auch seine Religion.“ Und weiter führt er aus: „Der Islam führt nicht allein einen Krieg gegen den Westen, sondern auch gegen sich selbst. Die islamische Welt“, so Navid Kermani, „wird von einer inneren Auseinandersetzung erschüttert, deren Auswirkungen an die politischen und ethnischen Verwerfungen des Ersten Weltkrieges heranreichen.“
Bei unserer Mittrauer mit den Bürgern von Frankreich, von Paris sind wir nun bei unseren eigenen Anliegen des Volkstrauertages. Persönlich halte ich es für sinnvoll, dass es so einen Tag wie den Volkstrauertag gibt. Er möge uns erhalten bleiben als ein Tag gemeinschaftlicher Erinnerung, an Zeiten eines unvorstellbar grausamen Vernichtungswillens auch bei uns, in unserem Land. Bereits im Jahre 1919, also vor 96 Jahren, wurde der Volkstrauertag vom „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ als Gedenktag für die „Gefallenen Deutschen Soldaten“ des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. Es war übrigens ein mörderischer Krieg, an dem Länder beteiligt waren, die eine lange christliche Tradition besaßen. Es kämpften also Getaufte gegeneinander. Dieser Gedanke darf uns ebenfalls erschrecken lassen.
Die erste Gedenkstunde Volkstrauertag fand statt im Jahr 1922 im Berliner Reichstag. Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1950 die Tradition des Volkstrauertages wieder aufgegriffen. Die erste zentrale Veranstaltung des „Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ wurde im Bundestag in Bonn begangen. Inzwischen will der Volkstrauertag an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen erinnern.
Um einen für mich persönlich wichtigen Gedanken vorwegzunehmen: Als Mitbürger dieses Landes stimme ich voll und ganz mit dem überein, was politische Vertreter unserer Bundesrepublik Deutschland, unsere politische Öffentlichkeit zusammen mit den demokratisch orientierten Parteien hinsichtlich der Opfer unzähliger Menschen sagen: Unser Land steht zu den verübten Gräueltaten des Krieges. Da ist nichts zu verdrängen, da ist nichts zu verharmlosen. Unser Land steht, unabhängig davon, wie andere Menschen und Völker mit so einem Eingeständnis umgehen, uneingeschränkt zu den dunklen Seiten seiner Geschichte. So ein politisches Eingeständnis, das wissen wir, ist nicht selbstverständlich. Es möge auch künftig ein grundsätzliches Orientierungs- und Handlungsprinzip unseres Volkes bleiben.
Mitten auf meinem Quickborner Pfarrgelände steht eine Glocke. Viele von Ihnen haben sie längst gesehen, vielleicht sogar besonders mal in Augenschein genommen. Eine Glocke stellt man nicht so einfach ab. Sie gehört normalerweise in einen Glockenstuhl, damit sie läuten kann. Des Öfteren denke ich darüber nach, was diese Glocke in ihrer Lebensgeschichte miterlebt haben mag. Gegossen wurde sie vor über 500 Jahren. Über ein halbes Jahrtausend hing sie im Turm einer kleinen Dorfkirche in Schlesien.
Was sie erlebt hat?, denke ich oft. Sie läutete erst wenige Jahre, da zog die Reformation über unser Land. Im 16. Jh. schlossen sich, auch in Schlesien, große Teile dem protestantischen Glauben an. Geographisch mehr am Rande erlebte sie später den Deutschen Bauernkrieg im 16. Jh. (1525), den Dreißigjährigen Krieg im 17. Jh. (1618-48) sowie den Ersten Weltkrieg (1914-1918) Anfang des 20. Jahrhunderts.
Während des Zweiten Weltkrieges schlug für die Glocke selbst die Stunde der Vernichtung. Nachdem man sie zusammen mit anderen Glocken aus ihrem Glockenstuhl herausriss, gelangte sie nach langem Transport und unsachgemäßer Behandlung auf dem Hamburger Glockenfriedhof. Glockenfriedhof war jene Bezeichnung für einen Sammelplatz im Hamburger Hafen, wo, man kann sich das heute gar nicht vorstellen, bis zu 90.000 Glocken, hauptsächlich natürlich Kirchenglocken, gelagert wurden. Sie sollten für Rüstungszwecke eingeschmolzen werden, was man mit den meisten auch gemacht hat. Mit dem Metall wurden, so stelle ich mir vor, Munition, Flakgeschütze und Panzer hergestellt.
Der Gedanke allein ist schon abnorm: wo Glocken im Dienst des Friedens stehen, auch schon einmal Sturm läuten können, wenn Gefahren lauern, so sollte dieses hörbare Zeichen des Schutzes, des Beistands, des Friedens für die Waffenindustrie eingeschmolzen werden.
Kirchenglocken! – sie besitzen ihre eigene geheimnisvolle Faszination. Auch wenn man nicht gleich die Hände zum Gebet faltet oder die nächste offene Kirchentür betritt, so tut sich in unserem Innern beim Hören des Glockengeläutes schon etwas. Die Schwingungen einer Glocke erzeugen Tiefenwirkung. Nicht umsonst wird in vielen Gegenden Europas dem Klang einer Kirchen-glocke eine eigentümliche Wirkung zugesprochen: das menschliche Herz von seinen zerstörerischen Absichten abzuhalten.
Wenn das so ist, dann können eigentlich gar nicht genug Kirchenglocken läuten, damit Menschen zur Einsicht kommen. Allem Unheilvollen soll begegnet werden. Auch an einem Volkstrauertag möge der Klang der Glocken die Menschen zur Besinnung, zur Einsicht bringen lassen.
An einem solchen Tag wie heute denken wir, um einige Beispiele an dieser Stelle zu nennen, an diejenigen, die wie die Juden und viele Andersgläubige wegen ihrer religiösen Überzeugung und ihres Gewissens Opfer sinnloser Gewalt wurden.
Wir denken auch an jene, die ermordet wurden, weil sie einfach anders sprachen, einem anderen Volk angehörten, eine andere Hautfarbe hatten oder als homosexuelle eine gleichgeschlechtliche Orientierung besaßen.
Wir denken an diejenigen, die tapfer und mutig Widerstand gegen ein Unrechtsregime leisteten und schließlich dafür hingerichtet wurden.
Wie in allen Teilen der Welt sind auch Europa, in unserem Land, in Hamburg und auch in unserem Quickborner Umfeld unzählige Orte, die mit ihren Friedhöfen und Gedenkstätten an die Absurdität der Kriege und des Vernichtungswillens erinnern. Unzählige Soldaten fanden zudem ihre anonyme Ruhestätte in den Tiefen und Weiten endloser Meere. Es waren ja weitestgehend junge Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten bzw. setzen mussten.
Ich möchte an diesem Volkstrauertag den Blick lenken auch auf jene Opfer, die nicht zum Militär gehörten, nicht bei Kampfeseinsätzen ums Leben kamen, aber dennoch als beklagenswerte Opfer in die Wirren des Krieges einbezogen wurden. Dazu gehören natürlich auch die Flüchtlinge. Viele von ihnen überstanden die Strapazen nicht, oder wurden unschuldige Opfer durch Gewalt – auch durch sexuelle Gewalt.
Seit einigen Jahren gibt es aktuelle Forschungen über die durch Soldaten durchgeführten Sexualverbrechen und Vergewaltigungen. Diese Taten blieben in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg weitgehend unberücksichtigt. Militärische Führungen zeigten häufig kein Interesse, sexuelle Gewalt gegen Zivilisten zu verfolgen oder zu dokumentieren.
Dabei stellten Demütigungen der Bevölkerung, vor allem von Frauen und Kindern, einen festen Bestandteil der Kriegsführung dar. Über disziplinarische Konsequenzen wurde oft gar nicht gesprochen. Die Dunkelziffer sexueller Gewalttaten, von welcher Seite auch immer verübt, so dokumentieren es neueste Forschungsergebnisse, war beträchtlich. Und hinter jedem Vorkommnis – sagen wir lieber hinter jedem Verbrechen -, steckt immer auch ein tiefsitzender Schmerz, eine Verletzung des Schamgefühls, eine tiefe Kränkung der Seele.
Wie gehen betroffene Menschen damit um? Wie gehen wir damit um? Wer kennt nicht die Verhaltensweisen jener, die die grausamen Kriegszeiten miterlebten, anfangs über die schmerzvollen Erfahrungen schwiegen, später aber mehr und mehr das Bedürfnis zeigten, sich zu äußern, sich mitzuteilen. Im Umgang mit diesen Betroffenen haben wir zu lernen, ihr Wort nie als belanglos abzuschneiden.
Auch in meiner Verwandtschaft, die auch aus Schlesien kommt und vor den Kriegswirren fliehen musste, gab es in den Nachkriegsjahren zunächst ein schwer einzuordnendes Schweigen. Erst mit wachsender zeitlicher Distanz wuchs die Bereitschaft, auch betroffen machende Ereignisse ins Wort zu bringen. Später wurden bestimmte Geschehnisse angesprochen, auch wiederholt ins Wort gebracht. Als regelmäßig Zuhörender wusste man schon, was jetzt auf einen kommt. Und wie oft ertappte man sich dabei, den Angehörigen zu sagen: „Das habt ihr doch schon so oft erzählt . . .“
Heute weiß ich, wie wichtig zur Aufarbeitung einer Not das Erzählen ist. Es sind nicht wenige, denen auch heute noch gerade auch des Nachts schreckliche Bilder aufkommen und sie gepeinigt wie aus einem Alptraum aufschrecken.
Die Ereignisse der Demütigung der Bevölkerung bringe ich ganz bewusst mit ein gerade auch vor dem Hintergrund, dass in dieser unserer Zeit, wo kein Krieg ist, wir ebenfalls mit schlimmen Fällen sexueller Gewalt, des Missbrauchs, konfrontiert werden. Wenn es, das betrifft neben häuslichen bzw. familiären Gewalttaten auch Einrichtungen, Verbände, Organisationen – auch meine Kirche -, wenn es eine ermutigende Entwicklungsgeschichte hinsichtlich dieser erschütternden Verbrechen gibt, dann die: dass wir heute in einer Zeit leben, wo, im Gegensatz zu früheren, betroffene Personen mehr und mehr Bereitschaft zeigen, über Demütigungen, Missbräuche, Schändungen zu sprechen und diese aufzuzeigen.
Ermutigend ist auch, dass Verbrechen dieser Art strafrechtlich intensiver verfolgt, ja, dass sie überhaupt geächtet werden. Diese Entwicklung der Transparenz verbunden mit dem Bemühen nach Prävention, nach Vorbeugung, kann gar nicht intensiv genug weiter verfolgt werden.
Äußerst komplex sind die grausamen Erfahrungen der Flüchtenden, die aus anderen Teilen der Welt in diesen Tagen vornehmlich aus muslimisch geprägten Ländern zu uns kommen. Auch diese haben unsägliche Horrorgeschichten miterlebt, sie tragen sie in sich und wissen oft noch gar nicht, wie diese zu verarbeiten sind. Wenn schon davon gesprochen wird, dass deren Betreuer als Gesprächspartner eine psychologische, eine seelsorgliche Begleitung brauchen, wie muss es dann erst bei den Flüchtenden selber sein?
Für unser Land ist die Aufnahme dieser vielen zu uns kommenden Menschen eine große Herausforderung. Wir alle würden uns natürlich wünschen, dass da mehr Absprache, mehr Aufgabenverteilung möglich ist. Erfreulicherweise sind die Verhältnisse in unserem Quickborner Umfeld, so wie ich es beobachte, weitestgehend geordnet und es möge so bleiben. Oft frage ich mich, was würden wir denn tun, wenn wir als Frau, als Mann, als Mädchen oder Junge in Syrien oder Afghanistan, in Somalia oder im Irak aufgewachsen wären – und es dort nicht mehr zu aushalten ist? Wir würden doch genauso darüber nachdenken: nichts wie weg!
Im Zusammenwirken mit der Stadt Quickborn, mit allen Verbänden sowie Kirchengemeinden, ist die Arbeit aller, nicht zuletzt die der Ehrenamtlichen, nicht hoch genug einzuschätzen. Sie kommen selber oft aus Familien, die zumindest durch Erzählungen mitbekommen haben, was es bedeutet, die angestammte Heimat einmal aufgeben zu haben. Und wer noch als Kind den Krieg miterlebte, besitzt eine Vorstellung davon, was es bedeutet, bereits daheim oder auch unterwegs während der Flucht bitterste Demütigung, Menschenverachtung bis hin zu Bedrohung des Lebens ausgehalten zu haben.
So, wie wir an diesem Tag für die Opfer des Krieges und der Gewalt eine Kerze entzünden, damit es heller wird – im Leben anderer und auch bei uns, so haben wir auch Glocken als mahnende Stimmen läuten zu lassen, als Zeichen der Versöhnung sowie der Bereitschaft, mit eigenen Möglichkeiten zum Frieden der Menschen und der Völker beizutragen.
Auch unter den christlichen Religionen, so wie ich es anfangs andeutete, gab es jahrhundertelang Streit und Auseinandersetzung. Heute wissen wir, Konfrontation führt uns nicht weiter. Wenn es ein Eintreten für Gerechtigkeit, Würde und Frieden gibt, dann geht es nur mit allen christlichen Konfessionen gemeinsam. Aus diesem Grund haben wir, als kleines Zeichen unsererseits, das neue Glockengeläut, was vom Kirchturm unserer katholischen St.-Marien-Kirche zu hören ist, von der Stimmlage her eigens auf das Glockengeläut der evangelischen Marienkirche abgestimmt.
Wenn also von beiden Quickborner Kirchtürmen, sowohl in der Kieler Straße, als auch auf der Höhe des Harksheider Weges, die Glocken läuten, dann erleben die Bürger dieser unserer Stadt Quickborn zumindest im Unterbewusstsein einen harmonischen Gleichklang der Kirchen, der die kostbare Botschaft göttlichen Friedens weitertragen möchte.
Biblischer Glaube lebt vom Anfang bis zum Ende vom Erzählen einer Geschichte, die nie vergangen ist und stets gegenwartsnah bleibt: Gottes Zuwendung zum Menschen. Diese Geschichte sagt uns: Jeder Mensch ist eine geniale, eine wunderbare Idee Gottes. Auch wenn Menschen Tote vergessen, die Verstorbenen leben im Gedenken Gottes weiter. Alle Opfer, alle Toten, behalten im lebendigen Gedächtnis der schöpferischen Liebe Gottes ihre unverwechselbaren Namen.
Was können wir zum Frieden beitragen, könnten wir fragen? Diese Frage erinnert mich an eine kleine Erzählung, wo ein tatenhungriger junger Mann zu einem Geistlichen Meister kommt, und ihn fragt, was er zum Weltfrieden beitragen kann. Der Geistliche Meister wird darauf ganz unvermittelt dem jungen Mann empfehlen: Denk mal darüber nach, wie du bei dir zu Hause die Tür leiser zumachen kannst.
Das ist es: wir hätten zu lernen, dass Friede nicht immer wie eine reife Frucht einem in den Schoß fällt. Die Heilige Schrift betrachtet Friede zunächst ein kostbares göttliches Geschenk. Die Bibel ruft aber jedem ebenso zu: “Suche den Frieden und jage ihm nach” (Ps 34,15).
Das gilt auch für unseren Lebensalltag, indem wir, jeder auf seine Weise, lernen sollten, zu einem Werkzeug des Friedens werden. Wir haben neu zu lernen, unser eigenes Verantwortungsbewusstsein, und da, wo wir dem nicht gerecht geworden sind, unsere eigene Schuld in unserem Alltag aufzuspüren. Weisen wir Schuld nicht zuerst anderen zu. Wie oft hätten wir uns zu schämen, weil wir in unserem Alltag so gedankenlos auf Kosten anderer leben, ohne nach dem Preis zu fragen, den andere dafür zu zahlen haben.
Wegen mangelnder Einsicht der Menschen hatten unzählige Opfer, an die wir an diesem Volkstrauertag schmerzvoll denken, einen sehr, sehr hohen Preis zu zahlen. „Die Opfer mahnen“, so steht es an vielen Gedenksteinen. Sie erinnern daran, unsere Aufgabe und unsere Verantwortung in dieser unserer Zeit zu sehen.
Auch unsere Glocke aus Schlesien will dieses Zeichen der Erinnerung setzen, auch wenn sie nicht mehr läuten kann. Als nach Jahren unheilvoller Zeit des Nationalsozialismus 1945 der Krieg vorbei war, stand diese Glocke mit einigen anderen wie verloren auf dem Hamburger Glockenfriedhof. Als defekter Klangkörper gelangte sie schließlich nach Quickborn und damit in den Glockenturm unserer alten St.-Marien-Kirche. In der Tradition des Christentums besitzen Glocken ihre eigene Seele, auch sie scheinen versehen zu sein mit Empfindungen und Gefühlen. Diese Glocke aber läutete noch viele Jahre mit ihrem gebrochenen Klang, mit ihrer zerstörten Seele. Sie gab öffentlich genau das wieder, was unzählige Menschen in Zeiten grausamsten Vernichtungswillens auszuhalten hatten.
Auf dem Platz unseres Kirchengeländes erhält dieser Kunstgegenstand, der gewiss zu den ältesten unserer Stadt gehört, nun eine besondere Würdigung. Trotz gebrochenem Klang rief diese Glocke viele Frauen und Männer sowie viele Kinder und Jugendliche immerhin noch für 45 Jahre zu Gottesdiensten und Feierlichkeiten zusammen.
Zugleich bleibt diese Glocke, die Jahrhunderte beklagenswerter menschlicher Auseinandersetzungen miterleben musste, für uns alle – und damit auch für unsere Stadt Quickborn – ein sichtbares Zeichen ständiger Mahnung für Versöhnung und für Frieden.
Pfarrer Wolfgang Guttmann